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Was ist Psychotherapie?

Psychotherapie ist ein anerkanntes heilkundliches Verfahren, dass darauf abzielt, seelische Beeinträchtigungen und Krankheiten zu behandeln. Dies geschieht mittels moderner Verfahren und Methoden, die auf ihre Wirksamkeit hin, ähnlich der Prüfung der Wirksamkeit von Medikamenten, wissenschaftlich überprüft worden sind. 

Seriöse Psychotherapie hat nichts mit Esotherik zu tun, wie sie in vielen wenig seröisen Angeboten enthalten ist, sondern sie arbeitet ja gerade mit der Auseinandersetzung von „Wahrheiten und Ansichten“ des täglichen Lebens. Dem Patienten wird es durch die Psychotherapie ermöglicht, wieder selbst Verantwortung für sein Leben zu übernehmen, sich aus ungeliebten Abhängigkeiten zu befreien, sowie kreative Prozesse, die vielleicht verloren gegangen sind, zu reaktivieren.

Brauche ich eine Psychotherapie?

Jeder Mensch kann im Laufe seines Lebens in Situationen geraten, in denen er verzweifelt ist und sich selbst nicht mehr alleine helfen kann. Solch eine Lage entsteht oft durch plötzlich auftauchende Ereignisse wie z.B. der Verlust eines geliebten Menschen, chronische Erkrankungen, berufliche oder private Krisensituationen, sowie Schicksalsschläge, denen man nicht mehr gewachsen fühlt. Ebenso können Stimmungen und Gefühle sich plötzlich verändern, ohne das direkt ein Auslöser oder ein bestimmter Umstand zu benennen wäre. Dies kann jedoch dann zu einer Ausweglosigkeit führen, die man selbst nicht mehr kontrollieren kann.

In beiden Fällen entsteht hier ein „Leiden“. Der Betroffene leidet unter seiner, als bedrückend empfundenen Lebenslage, die zu einer ständigen Belastung führt. Oder eben auch unter einer Eintönigkeit des Lebens, welches nicht mehr als lebenswert angesehen wird.

Von einem „Leiden“ spricht man, wenn folgende Merkmale zu verzeichnen sind:

• Sie haben schon länger ein andauerndes Gefühl von Hilflosigkeit und Traurigkeit, das durch eigene  Anstrengung oder Hilfe von anderen nicht besser wird;
• Die Verrichtung alltäglicher Aktivitäten wird zunehmend als Belastung empfunden, Sie können sich schlecht konzentrieren, die Arbeit leider darunter;
• Sie haben eine Vielzahl von negativen Gedanken: sorgen sich ständig, erwarten Bedrohliches oder fühlen sich am Ende;
• Ihre Handlungen stellen für Sie oder andere in Ihrer Umgebung eine Belastung dar: z.B. trinken oder rauchen sie zu viel oder unternehmen überhaupt nichts mehr.

Dann handelt es sich mit großer Wahrscheinlichkeit um ein seelisches Problem, das durch eine Psychotherapie zumindest gemildert werden kann.

Das menschliche Leben besteht natürlich aus vielen Krisen und Enttäuschungen, die es zu bewältigen gilt. Erst aus dem Erleben von Krisen entsteht ja die Fähigkeit zur Bewältigung zukünftiger schwieriger Situationen. Entscheidend ist jedoch, ob die Person sich selbst wieder helfen kann, aus den Schwierigkeiten heraus zu kommen, oder eben nicht. Es entsteht ein sogenannter „Leidensdruck“. Damit ist ein Beschwerde-Zustand gemeint, der zu einem bestimmten Zeitpunkt, zu einer außergewöhnlichen, psychischen Belastung führen kann, der man selbst nicht mehr gewachsen ist.

Sie selbst sollten dann entscheiden, ob Ihre Probleme nun ungewohnt stark sind und ob ihre eigenen Bewältigungsmöglichkeiten ausreichen. Wichtig ist hier, die Entscheidung für eine Behandlung selbst zu treffen. Den Ratschlag von anderen sich in psychotherapeutische Behandlung zu geben, kann zwar bei der Entscheidungsfindung helfen, aber es sollte lediglich nur eine Anregung sein. Die Entscheidung für eine Behandlung sollte der Patient selbst treffen, sonst wird die psychotherapeutische Behandlung erschwert oder sogar unmöglich.

Wenn nicht, kann Psychotherapie hier eine große Hilfe sein, sein Leben wieder alleine zu meistern. Je früher dann eine psychotherapeutische Behandlung aufgesucht wird, desto größer ist der Erfolg.